Ibrahim Sönmezates - Großmeister 7. Dan
Verleihung der Bürgermedaille
Sehr geehrte Herren und Damen,
die Europäische Union begeht das Jahr 2008 als „Europäisches Jahr des interkulturellen Dialogs“.
Dieses Europäische Jahr soll dazu beitragen, das wechselseitige Verständnis und das Zusammenleben verschiedener Kulturen zu verbessern.
Es soll den Nutzen der kulturellen Vielfalt deutlich machen, die Bürger zum aktiven Interesse an europäischen Themen motivieren
und ein Gefühl der Zugehörigkeit zu Europa sowie das Zusammenleben fördern.
Das vor wenigen Tagen begonnene neue Jahr 2008 steht als Europäisches Jahr des interkulturellen Dialogs unter dem Motto „In Vielfalt geeint!“.
Weshalb erzähle ich Ihnen dies? Herr Ibrahim Sönmezates ist in Person ein hervorragendesBeispiel dafür,
wie interkultureller Dialog gelebt und das wechselseitige Verständnis und das Zusammenleben verschiedener Kulturen
durch Sport und im Sport verbessert werden können!
Sehr geehrter Herr Sönmezates, Sie wurden im Mai 1962 in Islahiye in der Ost-Türkei geboren und leben seit 1980 in Pforzheim.
Sie sind verheiratet und Vater von zwei Töchtern im Alter von14 und 20 Jahren, die sich ebenfalls für Ihren Sport begeistern.
Seit 1996 sind Sie deutscher Staatsbürger. Schon als junger Mann interessierten Sie sich nicht nur für die Ausbildung in Ihrem Beruf
als Kommunikations-Elektroniker, sondern auch für die traditionelle koreanische Kampfsportart Taekwondo.
Wie ich mir sagen ließ, werden im Taekwondo alle vier Gliedmaßen des Körpers zur Abwehr und zum
Angriff eingesetzt. Dynamik und Schnelligkeit prägen Ihren Sport, den Sie schon seit 1981 zunächst
in der Pforzheimer Sportschule Kwak ausübten. Vor nunmehr 22 Jahren traten Sie im Dezember 1985
in den Judo-Club Pforzheim ein und verfeinerten Ihre Taekwondo-Kenntnisse kontinuierlich.
Sie besitzen, das sage ich für Kenner der Szene, die Graduierung zum 4. Dan (4. Meistergrad) in der Kampfkunst
Taekwondo und sind seit 1995 Trainer. Sie haben, sehr geehrter Herr Sönmezates, sowohl die Trainer-A-Lizenz
des Deutschen Sportbundes - das ist übrigens die höchste in Deutschland - wie auch die Prüfer-Lizenz
der Deutschen Taekwondo-Union. Sie sind seit dem Jahr 2000 Bundeskampfrichter und seit 2003 Wettkampftrainer. Die besondere Anerkennung und
Wertschätzung für Ihre Arbeit wird auch durch die Ihnen im Jahr 2003 übertragenen Funktionen als Jugendleiter und Sportreferent Taekwondo deutlich!
Dass „Integration durch Sport“ hervorragend funktionieren kann, beweisen Sie, sehr geehrter Herr Sönmezates,regelmäßig!
Im Rahmen Ihrer Trainertätigkeit betreuen Sie circa 100 Kinder und Jugendliche aus 12 bis 15 Nationen – und Sie tun das nicht nur regelmäßig
drei mal wöchentlich in zehn Trainingseinheiten in der Sporthalle der Weiherbergschule– nein, Sie tun das auch erfolgreich! Fast jedes Wochenende sind Sie
zusammen mit Ihrem Nachwuchsteam auf Meisterschaften und Turnieren zu finden.
Und die sportlichen Erfolge können sich fürwahr sehen lassen. Bislang haben Ihre Schützlinge seit dem Jahr 2003 sage und schreibe über 900 Medaillen
auf allen Wettkampf-Ebenen gewonnen. So wurde die Taekwondo-Abteilung des Judo-Clubs Pforzheim zum erfolgreichsten Team der Taekwondo-Union Baden-Württemberg.
Darauf dürfen Sie mit Recht stolz sein.Ja, und dann … feiern Sie natürlich auch gemeinsam in der Gruppe!
Sehr geehrter Herr Sönmezates, bereits über 35 Jugendliche, die Sie liebevoll „Ibo“ oder sogar „Papa“ nennen,
haben Sie schon zu Dan-Trägern ausgebildet, deren sichtbares Zeichen für den Meistergrad das Tragen des „Schwarzen Gürtels“ ist.
Neben Ihrer Arbeit als Trainer und Taekwondo-Sportreferent bringen Sie sich intensiv als Jugendleiter ein und organisieren Ausflüge
und Besuche zu kulturellen und geselligen Veranstaltungen. Den wichtigsten Aspekt Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit sehen Sie,
sehr geehrter Herr Sönmezates, neben den sportlichen Erfolgen in der Integrationsarbeit. Alle Trainingsteilnehmer
fühlen sich beim Judo-Club Pforzheim offenbar wohl, Sie halten zu den Eltern Ihrer Schützlinge engen Kontakt.
In einer im Oktober 2006 ausgestrahlten Reportage berichtete der Südwestrundfunk über Taekwondo in Pforzheim, dabei wurde Ihre hervorragende Arbeit
mit Jugendlichen unterschiedlicher Nationalitäten ausdrücklich hervorgehoben.
Dass Sie, sehr geehrter Herr Sönmezates, nicht mit so genannten „Scheuklappen“ leben und arbeiten, beweist
auch die Tatsache, dass die Taekwondo-Abteilung des Judo-Clubs Pforzheim bereits mehrere Hilfsprojekte
in Sarajevo in Form von Sportkleidung unterstützt hat. Im Rahmen dieses Programms besuchten Sie auch Erinnerungsstätten für die Opfer des Balkankriegs…
Die uneigennützige Teilnahme an Wohltätigkeitsveranstaltungen zugunsten lebensbedrohlich erkrankter Menschen, bei denen Sie, sehr geehrter Herr Sönmezates,
sich mit privaten Geld- und Blutspenden zusätzlich persönlich engagieren, ist für Sie eine humanitäre Selbstverständlichkeit.
Nach Wiederherstellung der deutschen Einheit nahm die Taekwondo-Abteilung des Judo-Clubs Pforzheim
eine Sportpartnerschaft mit dem Zentrum für Kampfkünste in Gera auf, die durch Sie, Herr Sönmezates, weitergeführt wird.
Die besondere Anerkennung Ihrer Arbeit spiegelt auch die Auszeichnung durch die Württembergische Sportjugend wider, welche Sie bei der „Aktion Vorbilder 2005“ erhielten.
Unter 532 Bewerbern wurden Sie mit nur zwei weiteren Preisträgern in der Kategorie„Trainer“ ausgezeichnet!
Auch durch das Land Baden-Württemberg wurde die Taekwondo-Abteilung für die vorbildliche Jugendarbeit
in der von der Staatlichen Toto- Lotto GmbH unseres Bundeslandes ins Leben gerufenen Aktion „Der Jugend eine Chance“ im Jahr 2004
mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet.
Von der Stadt Pforzheim erhielten Sie im Rahmen der Sportlerehrung 2005 eine Sonderehrung als Erfolgstrainer.
2004 wurden Sie durch die Taekwondo-Union Baden-Württemberg mit der Bronzenen Ehrennadel und 2006 durch den Judo-Club Pforzheim
mit der Silbernen Ehrennadel ausgezeichnet.
Im Jahr 2007 wurde durch die Leser und Leserinnen der Wochenzeitung WOM die Taekwondo-Mannschaft des Judo-Clubs Pforzheim
unter Ihrer Leitung zur „Mannschaft des Jahres“ gekürt.
Sehr geehrter Herr Sönmezates, in Anerkennung und Würdigung Ihrer langjährigen und erfolgreichen Arbeit
in den Bereichen Sport, Jugendförderung und Nationen verbindender Integration verleihe ich Ihnen die Bürgermedaille der Stadt Pforzheim und
gratuliere Ihnen herzlich!
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